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Die größten Mythen und Irrtümer zur Säule 3a

Die größten Mythen und Irrtümer zur Säule 3a

Jedes Kind weiß heutzutage, dass privates Vorsorgen immer wichtiger wird. Doch nach wie vor ranken sich um die Säule 3a zahlreiche Mythen und Irrtümer. Wir gehen den wichtigsten Fragen auf den Grund und klären auf.

Die Credit Suisse gab im Mai bekannt, dass Herr und Frau Schweizer während der Corona-Pandemie im Durchschnitt über 2000 Schweizer Franken sparen konnten. Dies wurde möglich, da viele Geschäfte und Restaurants geschlossen waren, der Konsum eingeschränkt war und das Reisen so gut wie unmöglich gemacht wurde. Dabei stellt sich die Frage, warum das gesparte Geld nicht sinnvoll angelegt wird, zum Beispiel in die Säule 3a? Schuldenforum.ch räumt nicht nur mit den geläufigsten Falschaussagen zu diesem Thema auf, sondern gibt auch nützliche Tipps beim sinnvollen Anlegen.

«Sparen schadet der Schweizer Wirtschaft»

Es ist natürlich klar, dass es fatal für die Schweizer Wirtschaft wäre, wenn zu viele Menschen massiv auf Konsum verzichten würden, da die Konjunktur davon lebt, dass sich die Bürger nicht nur lebensnotwendige Dinge leisten, sondern auch Restaurantbesuche, Ferien, schöne Möbel und teure Hobbys. Doch längerfristig gesehen, stabilisiert individuelles Sparen und private Vorsorge die Wirtschaft, da die Säule 3a auf Eigenverantwortung setzt und den Sozialstaat entlasten soll. Zusätzlich sind ältere Menschen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und wer spart, kann im Alter ausserdem mehr konsumieren.

«Die Säule 3a lohnt sich nur für Reiche, um Steuern zu sparen»

Da die Einzahlungen in die Säule 3a steuerlich geltend gemacht werden können, wird diese natürlich vom Staat entsprechend gefördert. Ausserdem ist es ein Fakt, dass nicht alle Einkommensschichten den jährlichen Maximalbetrag von knapp 7000 Schweizer Franken für Angestellte einzahlen können. Um Grossverdienern im Verhältnis nicht zu grosse Vorteile zu ermöglichen, deckelt der Bundesrat den Betrag. Ausserdem ist der Unterschied gar nicht so hoch wie man auf den ersten Blick meinen könnte: Jemand der den Maximalbetrag bei einem Einkommen von knapp 80’000 Franken einzahlt, spart rund 1600 Franken. Grossverdiener mit einem jährlichen Einkommen von über 200’000 Franken, kommen auf eine Ersparnis von ungefähr 2300 Franken. 

«Da ich die Steuern beim Bezug von Säule 3a-Geldern zahlen muss, nützt mir die Steuerersparnis gar nichts»

Auch wenn der Bezug von Säule 3a-Geldern tatsächlich besteuert wird, lohnt es sich, da dafür eine Kapitalauszahlungssteuer zum Zug kommt, die einiges tiefer liegt als die herkömmliche Steuer. Ausserdem lässt sich die Besteuerung optimieren, wenn man mehrere Säule 3a-Konten einrichtet und diese gestaffelt bezieht. Je nach Kanton gibt es eine sinnvolle Maximalhöhe pro Konto. Unsere Empfehlung ist ein Maximalbetrag von 60’000 Schweizer Franken pro Säule 3a-Konto. 

«Ich kann mein Geld nicht früher beziehen, auch wenn ich es dringend benötige»

Natürlich ist Sinn und Zweck der Säule 3a die Altersvorsorge. Grundsätzlich gilt, dass das Vermögen aus der Säule 3a fünf Jahre vor der Pensionierung bezogen werden darf. Es gibt aber Ausnahmen, bei denen der vorzeitige Bezug möglich ist. Dabei handelt es sich um:

  • Selbständigkeit
  • Auswanderung
  • Renovation oder Kauf von selbst bewohntem Wohneigentum
  • Einkauf in die Pensionskasse
  • Bezug einer Invalidenrente (nur unter bestimmten Voraussetzungen)

«Aktien sind attraktiver als die Säule 3a, da die Zinsen so tief sind»

Die aktuellen Zinsen für Säule 3a-Konten betragen maximal 0,35 Prozent. Das ist zugegebenermassen natürlich sehr wenig. Und ja, mit einem ausgeklügelten Aktienportfolio lässt sich auf Dauer deutlich mehr Ertrag generieren. Dennoch sollte man hier unterscheiden, denn die private Vorsorge über die Säule 3a und Aktienanlagen sind grundsätzlich zwei verschiedene Paar Schuhe. Bei ersterem handelt es sich um ein staatlich und steuerlich gefördertes Sparen und kann so zum langfristigen, sicheren Aufbau des Vermögens genutzt werden. Bei Aktien gibt es keine Steuerersparnis und Anleger müssen Marktschwankungen aushalten können, da es sich um eine sogenannte Risikoanlage handelt. 

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