Schweizer nutzen Bargeld vermehrt als Reserve
Obwohl der Trend vom Zahlen ohne Bargeld weiter anhält und immer mehr Menschen bargeld- und kontaktlos bezahlen, ist in der Schweiz derzeit mehr Bargeld im Umlauf als üblich, denn Herr und Frau Schweizer setzen wegen der Corona-Krise auf Bargeld-Reserven.
«Die Pandemie hat die Bargeldnutzung in der Schweiz verändert», wie Fritz Zurbrügg, Vize-Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), vor ein paar Tagen mitteilte. Vor allem während der ersten Pandemiewelle im Frühjahr sei der Notenumlauf stark angestiegen. Hauptgrund sei, dass grosse Stückelungen gefragt waren, denn dies deutet auf ein erhöhtes Bedürfnis hin, Reserven in Form von Bargeld zu halten. Bargeld wird als Zahlungsmittel in der Krise dagegen immer weniger genutzt. Darauf deuten verfügbare Daten der SNB zu den Kartenzahlungen und Bargeldbezügen an Geldautomaten hin. Ob sich diese Entwicklung auch nach der Krise fortsetzen wird, kann Zurbrügg aktuell noch nicht abschätzen.
Die Schweizerische Nationalbank konnte aber auch mit sehr erfreulichen Neuigkeiten aufwarten. So wird das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) dieses Jahr um 3 Prozent schrumpfen und nicht wie noch im September prognostiziert um 5 Prozent. Zwar sei die Wirtschaft von der jetzigen, erneuten Verbreitung des Virus stark betroffen, dass BIP sei aber vor allem in der ersten Welle weniger stark eingebrochen, als die SNB erwartet hatte. Im nächsten Jahr soll es dagegen bereits wieder aufwärts gehen: Die SNB rechnet mit einer teilweisen Erholung der Wirtschaft und einer Zunahme des BIP um 2 bis 3 Prozent. Dies hänge jedoch stark davon ab, wie schnell die Ausbreitung des Virus in der Schweiz und im Ausland eingedämmt werden kann. SNB-Direktor Thomas Jordan geht davon aus, dass «die Eindämmungsmassnahmen in der Schweiz erst im Frühling deutlich gelockert werden». Bis dahin dürfte die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen.
Photo by 🇨🇭 Claudio Schwarz | @purzlbaum on Unsplash
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